Forderungen & Ziele der Bremer Community zum CSD Bremen 2017

Ziele und Forderungen der Bremer Community zum CSD Bremen & umzu am 26. August 2017

…erarbeitet an 5 offenen Gesprächsabenden Herbst 2016 und und 2 Workshops Frühjahr 2017.

Das CSD-Motto wurde entwickelt beim Community-MeetUp am 7. Mai und online abgestimmt von über 300 Menschen auf Facebook. Vielen Dank allen, die mitgewirkt haben. Dies ist der Anfang!

Die Forderungen & Ziele stellen wir auch als PDF (ca. 100 kb) zum Download bereit.

Ziele – wie soll es werden?

Jeder Mensch soll in Frieden und Freiheit leben. Jede Person soll dafür die Unterstützung finden, die sie braucht und Zugang haben zu Maßnahmen für ihre bestmögliche Gesundheit. Die Gesetze und Verordnungen sollen keinen Unterschied machen nach Geschlechtern, Partnerschaften, Begehren, Hautfarbe, Herkunft oder körperlicher oder mentaler Gesundheit bzw. Fähigkeit.

Forderungen – was braucht es dazu noch?

Weltweit: Außenpolitischen Einsatz gegen die Bestrafung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und gegen staatliche, gesellschaftliche oder religiöse Verfolgung und Entrechtung. Aktives Einstehen für gleiche Rechte und den Schutz von trans* und intersexuellen Menschen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, solche Verfolgung und Lebensgefahr als anerkannten Asylgrund aufzunehmen und den Bremer Senat, seine Möglichkeiten über den Bundesrat auszuschöpfen.


In Deutschland: Ehe für Alle, einen guten Ersatz für das Transsexuellen-Gesetz (TSG), ein Gesetz zum Schutz der Kinder mit Intersexualität vor medizinisch nicht notwendigen, geschlechtszuweisenden Operationen, eine angemessene Entschädigung im Zuge der Rehabilitierung aller nach §175 verurteilten Männer und Frauen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Gesetzsvorhaben bis spätestens Ende 2018 umzusetzen. Unser Senat soll entsprechende Bundesrats-Initiativen weiterverfolgen, einbringen oder sich anderen Initiativen anschließen.


In Bremen: Den Bremer Aktionsplan gegen Homo-, Trans*- und Interphobie von 2015 tatkräftig umsetzen, indem der Senat angemessene Mittel und Personalressourcen zur Verfügung stellt. Hierzu gehört auch das Einsetzen einer verantwortlichen Person (Referent*in) für LSBT_IQ*-Angelegenheiten im Ressort Soziales. Das Rat&Tat-Zentrum in eine dauerhafte Finanzierung überführen und vom jährlichen Antragsmarathon befreien. Queere Geflüchtete brauchen Sicherheit! Also Unterbringung ohne die Gefahr von Gewalt durch Andere, sensibilisierte Dolmetschende und kompetente Beratung und Begleitung durch das Asylverfahren. Die Versorgung transgeschlechtlicher Refugees mit medizinischer Behandlung und beratender Unterstützung gewährleisten. Eine angemessene Beratung in Bremen für die geschlechtliche Vielfalt*: für Eltern mit intersexuellen oder trans* Kindern ebenso, wie für Erwachsene, die ihre geschlechtlichen Themen und Prozesse bearbeiten.

Wir fordern unseren Senat auf, diese Maßnahmen bis Mitte 2018 umzusetzen bzw. die Haushalte 2018/2019 entsprechend zu planen und durch die Einführung der LSBT_IQ-Referentin den Landesaktionsplan gegen Homo-, Trans*- und Interphobie zu realisieren.


In der Community: Die Vielfalt* des Begehrens, von Wahlfamilie und Beziehungen und unserer Geschlechtlichkeit(en) bringt uns als LSBT_IQ*-Gemeinschaft zusammen (und damit sind noch nicht alle Gruppen und Personen repräsentiert). Es gibt unterschiedliche Handlungsbedarfe in den Gruppen. Als Menschen sind wir Nachbar*innen, Kolleg*innen, Familienmitglieder und überall im Alltag erlebbar. Es braucht Selbstverständlichkeit, Sichtbarkeit, noch etwas Mut und Engagement. Auch für die Handlungsbedarfe anderer Menschen und Gruppe, die unter LSBT_IQ* zusammekommen.

Wir rufen die Community auf, zusammen für die verschiedenen Themen und Bedarfe einzustehen. Gestaltet den CSD als gemeinschaftliche Demonstration und macht ihn stark mit Eurer Präsenz und Sichtbarkeit.


Unser Motto 2017: Vielfalt* ist Freiheit – hier und überall!


Der Christopher Street Day Bremen und umzu wird organisiert und koordiniert von einem ehrenamtlichen Team. Er wird ermöglicht durch die Beiträge von Vereins- und Fördermitgliedern, sowie durch Umlagen und Klein-Sponsoring. Mitgliedschaftsinfos auf www.csd-bremen.org