Wir unterstützen das Bremer Volksbegehren für mehr Krankenhauspersonal: Unterschriften sammeln und Infostände


Im Oktober haben wir zum ersten Mal von unserer Unterstützung für das Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus berichtet. Im Moment sammeln wir Unterschriften für das Volksbegehren. Bisher haben wir 4.200 Unterschriften gesammelt, benötigt werden 5.000 - wir sind also auf einem gutem Weg. Da mehr Unterschriften aber ein deutliches Zeichen an Politik & Gesellschaft sind, möchten wir zum Jahresende noch einmal besonders viele Unterschriften sammeln.

Sammelpunkte und Infostände

In den nächsten Tagen gibt es unter anderem folgende Sammelpunkte und Infostände:

  • Donnerstag, 06.12. ab 9:30h, Fußgängerzone Vegesack (am Drehstein),
  • Donnerstag, 06.12. ab 16:00h, Rotes Kreuz Krankenhaus,
  • Freitag, 07.12. ab 12:00h, Ziegenmarkt,
  • Sonntag, 09.12. ab 16:00h, Große Kirche, Bremerhaven.

Bei Fragen hilft das Bündnis gerne weiter: Kontaktdaten vom Bündnis

Material zur Unterstützung

Die Unterschriftenlisten können per E-Mail bei info@volksbegehren-krankenhauspersonal-bremen.de bestellt werden. Da die Orginallisten benutzt werden müssen, können die leider nicht selbst ausgedruckt werden.

Auf der Material-Seite gibt es den begehrten Gesetzestext mit Begründung, Listen zum Sammeln von Sammler*innen, einen Sammelleitfaden, den A5-Flyer, das Plakat und die Pressemappe.

Hintergrund des Volksbegehrens

Die Beschäftigten in den Bremer Krankenhäusern leisten tolle und wichtige Arbeit. Da ist es grundsätzlich wichtig, sich mit ihnen zu solidarisieren. Doch gute Bedingungen in der ambulanten und stationären Pflege und ganz allgemein eine bedarfsgerechte, gut ausgebaute Gesundheitsversorgung sind gerade für queere Menschen von besonderer Bedeutung.

So kommt es immer noch zu unnötigen medizinischen Eingriffen bei intersexuellen Menschen. Trans*Menschen bekommen nicht die medizinischen Eingriffe, die für sie individuell sinnvoll sind oder müssen dafür unnötig schwere Hürden nehmen (vgl. Forderungskatalog der Trans*Inter*Tagung München 2016). Auch schwulen Cis-Männern stellt sich die Frage, inwiefern ein Outing als Schwuler vor dem Pfleger die eigene Pflege beeinflusst (vgl. Deutsches Zentrum für Altersfragen 2016 (PDF)). Deshalb haben wir bereits 2017 und 2018 gefordert, die Versorgung transgeschlechtlicher Refugees mit medizinischer Behandlung und beratender Unterstützung zu gewährleisten.

Gendersensible Pflege, also die Berücksichtigung der speziellen Bedürfnisse von queeren Menschen, hat in Pflegekonzepten bisher so gut wie keine Beachtung gefunden. Der krasse Personalmangel im Pflegebereich verschlimmert die Situation zusätzlich.

Akzeptanz und respektvoller Umgang wirken sich direkt auf den Gesundheitszustand und den Heilungsverlauf etwa nach Operationen aus. Dafür braucht es eine gute Personalversorgung und optimale Arbeitsbedingungen. Aus diesem Grund unterstützt der CSD Bremen e. V. das Volksbegehren des Bremer Bündnis für mehr Personal in Krankenhäusern und die Forderungen nach einer besseren Ausbildungsqualität.

Wir teilen explizit die Kritik an den Fallpauschalen (DRG) als Grundlage der Krankenhausfinanzierung, weil so immer öfter nach gewinnbringenden Abrechnungen statt nach medizinischen Gesichtspunkten entschieden wird, wenn es um Behandlungen und Aufenthaltsdauer im Krankenhaus geht. Dies steht (nicht nur) unseren Interessen diametral entgegen.

Geschrieben von:
Webredaktion

Unter dem Account "Webredaktion" schreiben verschiedene Autor:innen Texte für unsere Website.

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