Pride-Trucks jetzt mit Ticketverkauf // CSD Orga-Teams Bremerhaven und Bremen erlauben den Verkauf von Tickets auf LKWs


Der Beschluss war bereits auf der Vereins-Struktur-Tagung im Februar gefasst worden und ist jetzt vom Team Bremerhaven und Team Bremen per Abstimmung mitgetragen und bestätigt worden. Damit fällt in diesem Jahr das Verbot für den Ticket-Verkauf für die Pride-Trucks.

Schwierige Entscheidung

Wir haben es uns nicht leicht gemacht mit der Entscheidung. In unseren Augen hatte die Herangehensweise, einen Ticketverkauf zu verbieten, durchaus seine Berechtigung und unterstrich bisher den Charakter der CSDs in Bremen und Bremerhaven. Im Vergleich zu anderen CSDs in Deutschland waren die Prides in Bremerhaven und Bremen eher wenig kommerziell ausgerichtet.

Verkaufsverbot nicht durchsetzbar

Unsere bisherige Regelung sollte ursprünglich eine solidarische Preisgestaltung bewirken: Diejenigen, die mehr geben können, sollten andere, die weniger haben, unterstützen und insgesamt sollte so der Selbstkostenpreis für einen Bremer-Pride-Truck mit Musik abgedeckt werden. Doch dieses, auf Solidarität fußende System, haben wir leider zu wenig und nicht gut genug kommuniziert.

Das Ticket-Verkaufs-Verbot durchzusetzen, ist in den vergangenen Jahren nicht gelungen. Das finanzielle Nachsehen hatten letztlich diejenigen Anbieter*innen, die sich an die Vereinbarungen gehalten oder sogar auf einen eigenen Truck für die Bremer Pride verzichtet haben. Wir wollen auf diese in unseren Augen negative und Missgunst fördernde Entwicklung reagieren und im besten Falle stoppen.

Umdenken und neue Wege eröffnen

Die Truck-Ticket-Regeln wollen wir deshalb in diesem Jahr auf eine völlig neue Basis stellen. Wir haben uns gefragt, wie wir hinsichtlich der LKWs in diesem Jahr umdenken und neue Wege eröffnen können. Zum einen wollen wir gleiche sowie überprüf- und durchsetzbare Rahmenbedingungen für alle Anbieter*innen schaffen, zum anderen wollen wir dabei unsere Integrität nicht aus den Augen verlieren. Dazu gehört nach wie vor, das Feiern auf einem Truck auch denjenigen zu ermöglichen, die wenig finanzielle Mittel zur Verfügung haben.

Eigener solidarischer Community-Truck

Als Lösungsweg ist in Bremen und Bremerhaven die Entscheidung gefallen, den Ticketverkauf ohne Einschränkungen zu erlauben. Ziel ist es, aus den Gebühren für die Teilnahme von Trucks, bei den Demonstrationen in Bremerhaven und Bremen eigene Community-Trucks inklusive Musikanlage und DJ*anes zu finanzieren. Die Mitfahrt auf den neuen Community-Trucks soll nach solidarischen Regeln erfolgen. Der Fahrkartenpreis wird dabei nicht ausschlaggebend sein. Genauere Infos dazu werden nachgereicht.

Attraktive Wachstumseffekte für die CSDs in Bremerhaven und Bremen

Wir erhoffen uns von dieser Maßnahme mehr Teilnehmende auf den CSDs in Bremerhaven und Bremen. Ein erleichterter Zugang, wozu ein regulärer Ticketverkauf gehört, ist möglicherweise für viele attraktiv. Eine wachsende Zahl Teilnehmer*innen wäre ein schönes Ergebnis für Bremerhaven und für Bremen. Bremerhaven hat mit diesem Thema zwar noch keine Erfahrungen sammeln können, da die Pride in der Seestadt 2022 zum ersten Mal stattgefunden hat. Dennoch wollen wir natürlich mehr Teilnehmende anziehen als im vergangenen Jahr.

Nichts ist in Stein gemeißelt

Die Entscheidung, das Verkaufsverbot für Truck-Tickets fallen zu lassen, ist nicht in Stein gemeißelt. Genauso, wie das Fahrkarten-Verbot in den vergangenen Jahren immer wieder überprüft wurde, werden wir die Folgen dieser neuen Entscheidung nach den CSDs in beiden Städten analysieren und bewerten. Schließlich ist nach dem CSD auch vor dem CSD 🙂

Geschrieben von:
Webredaktion

Unter dem Account "Webredaktion" schreiben verschiedene Autor:innen Texte für unsere Website.

Bildquelle(n):


    Blogkommentare werden im Moment nicht dargestellt.