Mit dem diesjährigen Christopher-Street-Day (CSD) steht Bremen am Freitag 21. August und am Samstag, 22. August 2020, ganz im Zeichen des Regenbogens. Demonstriert wird am Samstag ab 12. Uhr. Bereits am Freitag gibt es um 15 Uhr eine Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz. Klar ist auch: Die CSD-Demonstration durch die Bremer Innenstadt wird anders aussehen als man es sonst kennt. Bedingt durch die Corona-Pandemie wird es eine klassische Demo zu Fuß, mit Maskenpflicht und Abstandsregeln, Alkoholverbot und ohne Musik-LKW.
Robert Dadanski, Vorstand vom CSD Bremen e. V.: „Auch in Corona-Zeiten bleibt die CSD-Demo dringend nötig. Wir müssen weiterhin Flagge zeigen für eine Gesellschaft ohne Hass, denn:
mussten wir Strafantrag gegen einen evangelikalen Pastor stellen, der gegen uns hetzt.
jetzt gerade liegt der Polizei Bremen eine Strafanzeige gegen mehrere Lehrkräfte (inkl. Schulleitung) der „Freie evangelische Bekenntnisschule Bremen“ (FEBB) wegen § 225 StGB – „Misshandlung von Schutzbefohlenen“ vor. Ein Jahr lang musste die damals 15-jährige Transperson den Transphobie-Terror über sich ergehen lassen.
in unserem Nachbarland Polen erklären sich Gemeinden zu ‚LGBT-freien Zonen‘ und eine TV-Sprecherin der Muslimbruderschaft forderte jüngst zur Tötung Homosexueller auf.
Diese Beispiele zeigen deutlich: Kein CSD ist keine Option. Wir müssen auf die Straße gehen und uns weltweit für unsere Bürgerrechte einsetzen.
Wir haben keinen Grund zum Feiern! Es ist erschütternd was Menschen mit uns machen!“
Die CSD-Demo für die Rechte von Schwulen und Lesben, von Trans*-, Inter*- und Bisexuellen und der ganzen Regenbogencommunity am 21.08.2020 mit der Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz sowie mit einer großen Malaktion und Redebeiträgen und am 22. August 2020 startet die Fuss-Demo um 12 Uhr am Altenwall (Ecke Stadtbibliothek) und bewegt sich wie im Vorjahr dann über den Wall zum Hauptbahnhof. Von dort geht es weiter über die Bürgermeister-Smidt-Straße, Obernstraße und Marktplatz. Endpunkt der Demonstration ist der Altenwall. Auch das ist coronabedingt eine Neuerung: Nach dem Demozug wird es keine weitere Versammlung, Kundgebung oder Feier geben.
Das CSD-Team appelliert an alle Teilnehmenden, nach der Demo nicht stehen zu bleiben, sondern einfach weiter zu gehen und sich in Richtung Weser, Viertel oder Hauptbahnhof zu begeben. CSD-Vorstandmitglied Robert Dadanski: „Wir bitten alle Teilnehmenden sehr verantwortungsvoll mit unserem Grundrecht auf Demonstration und unserer Gesundheit umzugehen. Abstand halten und Maske tragen gilt vor, während und nach der Demo.“
Nach dem Demozug wird es vom CSD Team keine weiteren Veranstaltungen geben; keine Kundgebung, keine Party!
Das CSD Team steht in enger Absprache mit dem Ordnungs- und Gesundheitsamt in Bezug auf die Corona-Situation. „Unsere selbstauferlegten Teilnahmebedingungen, sind strenger als die aktuellen Auflagen der Bremer Behörden“, sagt Robert Dadanski. Und weiter: „So haben wir für alle Teilnehmenden eine Mund-Nasenschutzpflicht, Abstandspflicht und ein Alkoholverbot zur Teilnahmebedingung gemacht. Des Weiteren werden wir in diesem Jahr keine Musik-LKW zur Teilnahme zulassen, bzw. auch bei der Kundgebung auf Musikbeiträge zu verzichten“.
Auch in diesem Jahr ist es Ziel, in Bremen zum CSD möglichst viel Regenbogen zu zeigen und zu sehen. Schließlich gilt die Regenbogenflagge weltweit als das Symbol der homosexuellen Bürgerrechtsbewegung und als Zeichen für eine friedliche Welt. Ob am Privatbalkon, an Flaggenmasten vor Firmen, am Fenster oder an öffentlichen Gebäuden, Hotels und Geschäften, die Regenbogenflagge setzt ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit. Von Jahr zu Jahr machen immer mehr mit: so waren im vergangenen Jahr unter anderem das Rathaus, Banken und Parteibüros, die Sozialbehörde, die Bremische Bürgerschaft und viele andere Einrichtungen dabei. Und passend zu den Corona-Schutzmaßnahmen bietet der CSD-Verein sogar Regenbogenmasken zum Kauf an. Die Masken kommen aus Polen, denn die Organisatoren pflegen passend zur Städtepartnerschaft Bremen-Gdansk den Austausch mit LGBTIQ*Aktivisten aus der Region um Danzig.
Im Sommer 1969 lösten eine Razzia und Schikanen der New Yorker Polizei in der Schwulenbar “Stonewall Inn” - in der Christopher Street – die Homosexuellenbewegung aus. Seitdem wird in New York am letzten Samstag im Juni, dem Christopher Street Liberation Day, mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis erinnert. Daraus ist die weltweite Tradition entstanden, im Sommer Demonstrationen für die Rechte von Schwulen und Lesben sowie der ganzen “Regenbogen-Community” abzuhalten. Die erste CSD-Demo in Bremen fand im Jahr 1979 statt.
Für den Christopher Street Day und seinen Vorstand:
Robert Martin Dadanski
Vorstand | Pressesprecher | LGBTIQ* Städtepartnerschaft
presse@csd-bremen.org
Die Pressemitteilung steht auch als PDF (ca. 145 kb) bereit.
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